Wie war das letzte Jahr? Das erste Wort, das mir für 2024 einfällt, ist „anstrengend“. Grüble ich länger darüber nach, scheint das ganz gut zu passen. Aber andererseits ist das Quatsch. Denn es gab echt viele schöne Momente, die man viel zu schnell vergisst oder im Nachhinein gering wertschätzt. Was denkt sich der Kopf nur dabei?
Ich bin kein großer Fan von Vorsätzen, von Zielen zur Selbstoptimierung, vom Planen von Dingen, die man gemacht haben sollte. Mit dem zunehmenden „Alter“ stelle ich aber fest: Ein paar Stellschrauben lassen sich durchaus justieren…
1. Pflege Freundschaften
Vielen Menschen fällt es schwer, Freundschaften zu pflegen. Blöde Sache, denn fürs Seelenwohl brauchst du gute Leute um dich. Oder andere brauchen vielleicht dich!? Also bleib dran. Und sollte dir diese „Pflege“ schwerfallen, dann sage genau das deinen Freunden. Die sind vielleicht besser darin, gemeinsame Treffen zu organisieren.
Für das prächtig gewordene Männermagazin 7VIERZIG schrieb ich 2024 einiges zum Thema „Freundschaften“. Seit Ende des letzten Jahres ist das fertige Heft (mit einigen Artikeln von mir) erhältlich.
Ach, für neue Freundschaften ist es übrigens nie zu spät! Das nur als Hinweis nebenbei.
2. Mach etwas mit deinen Händen
Vielleicht sehen die ersten Ergebnisse Mist aus, aber es lohnt sich: Lege mal das Smartphone zur Seite und probiere, etwas zu erschaffen. Das kann schon Gartenarbeit, Backen von Brötchen oder das Tapezieren der eigenen Wohnung sein. Hauptsache, selbst gemacht und selbst geschafft. Ein saugutes Gefühl kann entstehen, wenn du dich bewusst für das aktive Tun entscheidest. Lernen kannst du natürlich auch etwas.
3. FCK FOMO
Unzufriedenheit entsteht oft, wenn du glaubst, alle Leute um dich herum erleben etwas Schönes. Nur du nicht. Tja, darum ist es vermutlich am schiefen Turm von Pisa oder am Eiffelturm immer so voll. 🤔Total sinnlos finde ich es ja, wenn man den Träumen anderer folgt. Und wird es wieder keine Weltreise im Camper, ist das Jahr gelaufen. Mein Vorschlag: Mache dir Gedanken darüber, was dich wirklich reizt. Und vor allem warum. Sind die gefundenen Argumente plausibel, dann könnte dein Traum der richtige sein. Viel Spaß in Paris. 😅
4. Travel where you live
Ich kann Fernweh und Sehnsucht nach dem Abenteuer in der Fremde natürlich nachvollziehen. Und doch möchte ich empfehlen, die eigene Heimat kennenzulernen. Für viele Menschen ist ein Urlaub 50km vom Wohnort entfernt undenkbar oder „fühlt“ sich falsch an. Gut möglich, dass das eben nur ein Gefühl ist. Fahre in den Osten, Süden, Westen oder Norden – und lerne das Land kennen, in dem du lebst. Das baut nebenbei Vorurteile ab und führt vielleicht sogar zur Erkenntnis: Das gesuchte Glück ist womöglich gar nicht weit weg.
5. Gute Arbeit braucht Balance
Ich arbeite sehr gerne, so ist’s nicht. Und trotzdem muss auch mal gut sein. In den ersten Jahren meiner Selbständigkeit (2025 werden es 20 Jahre!) gab’s kaum eine Pause. Am Abend noch am Rechner? Am Wochenende nur schnell was erledigen? Logo! Gut, das führte zum Erfolg, aber der Körper muckerte immer häufiger. Und der Kopf war irgendwann schlicht leer. Das fühlte sich alles ziemlich falsch an.
2024 gab es etliche Situationen, in denen ich wieder an einem „wie soll das nur weitergehen????ß“-Punkt stand. Und da wurde mir klar: Die Balance zwischen Arbeit und Freizeit muss (wieder) stimmen. Es ist eben KEINE Freizeit, sich um (pflegebedürftige) Eltern zu kümmern, Probleme (anderer oder mit anderen) zu lösen, sich dauerhaft fremdbestimmen zu lassen. Nein, das ist ebenfalls harte Arbeit, die einkalkuliert werden muss. Ich finde es extrem schwierig, besagte Balance zu finden, sich sozusagen einzupegeln. Aber es lohnt sich, daran zu … arbeiten und wenigstens temporär bzw. immer mal wieder eine klare Trennung zwischen echter Freizeit und Job hinzubekommen.
![Wohin geht 2025 die Reise?](https://wernicke.net/wp-content/uploads/2025/01/nebel-1024x473.jpg)
Es liegt sicherlich auch am Arbeit- oder Auftraggeber, ob die Balance überhaupt möglich ist. Ich als Freelancer kann mich sehr glücklich schätzen, tolle Kunden zu haben. Seit 2024 neu dabei ist die Handyhase GmbH. Für das Unternehmen schreibe ich schöne Beiträge auf Handyhase.de.
Hast du eigene Stellschrauben am Start? Was nimmst du dir 2025 vor?